Anne Weltraum

Es ist gut ein Jahr her, dass ich einen Artikel über eine Ausstellung geschrieben habe. Erst kürzlich habe ich eine Brücke geschlagen, zwischen meiner künstlerischen Arbeit und dem Schreiben. Der Raum, in dem ich meine Gedanken sortiere und ihnen freien Spielraum lasse, damit sie sich ausdrücken, Form finden und eventuell eine Art Essenz dessen, was mir wichtig erscheint, ergeben. Das Schreiben, welches mich seit meiner Jugend begleitet, in Form von Tagebuch schreiben, wird fortan immer weiter mit meiner Arbeit verwoben werden, denn es ermöglicht mir meine Welt zu erkunden und zu kultivieren.

Vor einem Jahr, hatte ich nach dem Lockdown die Ausstellung Winterreise von Jochen Lempert im Credac in Ivry besucht. Dieses Jahr, nach nun 14 Monaten Pandemieerfahrungen und den einhergehenden Öffnungen und Schließungen der Kulturinstitutionen, ist die Ausstellung von Anne Imhof im Palais de Tokyo, die erste, die ich besuche. Und sie ist die zweite und dritte und vierte Ausstellung, die ich besuche. Und wohlmöglich wird es noch viele weitere Besuche meinerseits geben. Ein Freund, hat mir vor 3 Jahren von Anne Imhof erzählt, in Verbindung mit Tanz und Bewegung. Damals hatte ich über sie recherchiert, da das Thema mich sehr interessiert, aber ich fand durch den Artikel keinen Zuhang zu ihrer Arbeit. Dazu musst ich sie erst erleben und das meine ich ganz konkret. Ihre Arbeit ist ein Erlebnis, wie eine Gebirgslandschaft. Eine Bild und Klang Landschaft, in der die Sinne gereizt werden und Erinnerungen wachgerufen werden.

Und auch dieses Mal, ist es eine Form von nach Hause kommen für mich. Ich bin sehr dankbar auf diese Weise, ohne zu verreisen ein Gefühl vom Geiste meiner Heimat und meiner Vergangenheit erleben zu können. Das hört sich schwülstig und schwer an, wenn ich das so schreibe, dabei geht es mir hierbei um eine künstlerische Denke und ein Schaffen, dass ich hier in Frankreich so nicht erlebe.

Anne Imhof bringt das Deutschland, welches ich als Studentin erlebt habe, ins Palais de Tokyo. Sie erschafft Räume, die urbanen Räumen ähneln, die in Deutschland gang und gäbe sind, aufgrund der Geschichte, der Kultur und dem was daraus entstanden ist. Es ist groß, weit und offen, teilweise kalt und je nach dem vielleicht unheimlich. Oder einfach nur roh. Materialien wie Glas, Metall und Stahl stehen im Gegensatz zu den Menschen, die sich in den von ihr inszenierten Räumen bewegen.

Was Anne Imhof mit dem Palais de Tokyo macht, ist ein Freilegen, das Entfernen einer bestehenden Struktur, in die sie ihre eigene Welt, ihren eigenen Traum einbringt. Das Gebäude wird annähernd auf sein Gerüst reduziert. Auf eine fast brutale Art und Weise und mit einer Selbstverständlichkeit legt Anne Imhof seine Verletzlichkeit dar, die uns auf unsere eigene Verletzlichkeit verweist.

Spontan fange ich an in der Installation zu tanzen, da der Gang aus den hohen Glaswänden mich dazu inspiriert und weil ich mich erinnere, dass auch ich endlich bin und das Bewegung Zeugnis meiner Lebendigkeit ist. Irgendwo im Hintergrund spielt Musik, die wie ich später sehe, über bewegliche Lautsprecher auf Schienen ausgestrahlt wird und das was ich spontan tue, macht sofort Sinn. Es ist als gäbe keine andere Haltung zu dieser Umgebung, als diese : Tanzen.

Mir fallen das Ruhrgebiet, die Vorortszüge und die Clubkultur ein. Schlecht beleuchtete Gegenden, die Nachts ihren ganz eigenen Reiz ausstrahlen und ein einziger Moment alles verändern kann. Zumindest ist es das, was man sich erhofft, wenn man in die Nacht ausschwirrt. Eine Rückfahrt aus Düsseldorf vom Sonic Youth Konzert, ich am Steuer weil der Künstlerfreund mit dem ich das Konzert besuchte, zu viel getrunken hatte, kommen mir in denn Sinn. Unzählige Partys auf der Zeche Zollverein oder in Parkhäusern, große unbeheizte Hallen, in denen die Nachtvögel mehr umher irren, als konkret auf ein Ziel zu zu gehen. Und dieses Gefühl, des vagen Suchens, vor und zurück, getrieben von einer originären Kraft, finde ich auch im Video mit dem Titel Sex wieder, welches ich mir bei meinem vierten Besuch anderthalb Stunden angeschaut habe. Strukturen oder Mobiliar aus dem Video befinden sich im Raum und laden dazu ein, dass man sich niederlässt und dabei eintaucht in die Choreographie, die sich vor einem entfaltet. Wie in Trance und vielleicht dadurch, dass ich mich irgendwann hinlege auf die weiße Matraze, weiß ich irgendwann nicht mehr wo ich micht befinde, Realität und die aufgezeichnete Performance aus der Tate Gallery verschwimmem.

Wintergarten, eine Zeitreise – 17/06/2020

An der Wand neben meinem Schreibtisch hängt eine Fotografie, die ich vor drei Monaten aus meiner Sammlung heraus gekramt habe. Ich habe während der Zeit des Lockdowns in Paris Familienfotos aufgehängt, was sonst überhaupt nicht meine Art ist, um meine Familie, von der ich durch die Grenzschließung abgeschnitten war, um mich zu haben. Die Fotografie zeigt mich engagiert diskutierend mit Freunden im Bus vor circa 20 Jahren, kurz vor meinem Diplom, auf dem Rückweg von einer Studienfahrt in Hamburg. Ich trage eine Halskette, die ich selbst gemacht habe, aus einem weißen Wollfaden mit daran geknoteten weißen Perlen, sowie ein rotes Hemd und eine Sonnenbrille.

Es war Frühling damals, fast Sommer, als wir, eine Gruppe junger Studenten unter Anleitung von Bernhard Prinz die Ausstellung von Jochen Lempert besuchten. Ich vermute, dass es sich um die Ausstellung „Planet der Affen - 365 Tafeln zur Naturgeschichte“ im Künstlerhaus Hamburg handelt, da das zeitlich passen würde. Ich bin mir aber nicht sicher. In Hamburg herrscht immer eine frische Brise, die ich auch in Paris manchmal erlebe und die sich mit starken Sonnenstrahlen gemischt, herrlich anfühlt.

Ich erinnere mich vage an den Ausstellungsraum, der sehr hell und großräumig war, aber wohlmöglich vermischt sich das in meinem Geiste, mit der jetzigen Ausstellung im Credac. Als ich gestern, circa 20 Jahre später den Weg nach Ivry antrete, freue ich mich auf die Begegnung mit den Fotografien von Jochen. In meiner Erinnerung sind sehr großformatige Bilder in verschiedenen Formaten mit Pflanzen und Tieren darauf zu sehen; die Fotografien strahlen, als würde Licht durch das Fotopapier dringen und das Motiv überstrahlen, was ihnen diese spezielle, lebendige Vergänglichkeit gibt. Ich erinnere mich, wie überrascht ich von dieser Ausstellung damals war, da Jochen Lemperts Fotografie auf mich, die ich das Ephemere, das Unscharfe, die Bewegung im Bild regelrecht zum Stil gemacht hatte an meiner Universität, in einer Fotografielandschaft, die damals von Personen wie Bernd und Hilla Becher, Andreas Gursky und Thomas Ruff um nur einige zu nennen, geprägt war. Die Begegnung mit diesen Bildern war mir eine leise Freude. Die Fotografien in der Ausstellung damals trugen, wenn ich mich recht entsinne, noch viel mehr Spuren von dem chemischen und / oder zufällig- beabsichtigten Prozeß, durch den sie auf dem Weg zu fertigen Bild gegangen waren. Spuren von Lichteinfällen oder Chemie sind mir in reger Erinnerung, da das Einbeziehen dieser Momente, die man normalerweise nicht zeigt, hier einen wichtigen Teil des Werkes ausmachen. Ein Werk des vergangenen Jetzt.

Es ist meine zweite Ausstellung nach der Aufhebung des Lockdowns, die ich besuche und sie bekommt dadurch zusätzlich zu der Tatsache, dass ich eine Ausstellung eines deutschen Künstlers besuche, dessen Arbeit ich vor langer Zeit kennengelernt habe, einen besonderen Status. Auf dem Weg dahin in der Metro sind alle Menschen mit Masken bekleidet, eine Szenerie, die auch wenn man sich langsam daran gewöhnt hat, hier und da immer noch wie Science Fiction wirkt, da ich natürlich Erinnerungen an die Zeit davor habe und nun die Veränderung sehe. Ich bin im Credac mit Mathieu Pitkevicht verabredet, mit dem ich im letzten Jahr ein Projekt mit einer Schulklasse gemacht habe. Als ich im dritten Stock der Manufacture ankomme, habe ich noch etwas Zeit bis er kommt und ich betrete die Ausstellung. Ich kenne diese Etage sehr gut, da ich während meines Studiums in Essen, ein Jahr Erasmus in Paris gemacht habe, und in der Manufacture des Oeillets damals eine Abteilung der Art Déco untergebracht war. Schon damals habe ich die über die Etage gehenden Fensterfronten und den Betonfussboden mit seinen Malerei Spuren geliebt. Daylight Factory. Die Fenster nun sind mit beigefarbenen Jalousien verhängt, um die Fotografien zu schützen und die Räume sind in gedämpftes, fast Krankenhaus artiges Weiß getaucht. Die Ausstellung „Jardin d'hiver / Wintergarten“ war einen Teil der Ausstellungsdauer aufgrund des Lockdowns geschlossen, wie im Winterschlaf. Ein Winterschlaf, der sich nun bis in den frühen Sommer zog und das Wesen der Menschen verlangsamt und nach innen gekehrt hat. Die schwarzweiß Fotografien wirken wie aus einer anderen Welt, ein wenig entrückt, halb wach, halb schlafend, durch die Ruhe des liebenden, fotografierenden Blicks. Irgendwie eine schöne Vorstellung, dass diese Ausstellung, die diese irisierende Ruhe ausstrahlt, eine zeitlang für sich war. Anders als in der Ausstellung, die ich damals sah, sind die Fotografien hier kleiner. Ein Teil der Bilder sind an den Wänden angebracht, ein weiterer Teil in weißen Vitrinen, die von weitem wie Tische aussehen. Dennoch wirken die Räume fast leer. Um die Bilder zu sehen, muss man näher treten, manchmal sehr nahe. Und jetzt wo ich das schreibe, frage ich mich, ob man den Fotografien oder dem Fotografen beim Betrachten der Bilder nahe tritt. Wohl eine Mischung von beidem. Die Bilder strahlen eine ruhige Intimität aus, der man nahe treten darf. Nähe, die man sich und anderen in den letzten Monaten abgewöhnt und verloren hat, wird hier visuell geheilt.

Gleich zu Beginn fällt mir eine Fotografie auf, die etwas wie Kirschen zeigt, die wie zwei schwarze Perlen an einem Ast hängen. Sie haben etwas verwunderliches an sich, da sie nicht als Paar da hängen, sondern jede für sich, aber neben einander. Ich frage mich ob Jochen sie so angebracht hat, da ich Kirschen so noch nie gesehen habe. Spontan mag ich sie, sie wirken kostbar, klar vor einem unscharfen Hintergrund, als würden sie gleich herunter tropfen.

In einer Vitrine fällt mir eine Serie von Fotografien auf, die Menschen im Zusammenhang mit Bäumen zeigt. Menschen, die neben Bäumen stehen oder sich an an einem Baum festhalten, spielen, eine physische Verbindung mit dem Baum eingehen. Körper und Vegetation, die eine Art Skulptur herstellen durch das Auge des Fotografen. Mir fallen morgendliche Szenen ein, während des Lockdowns, als ich um den geschlossenen Park getanzt bin und solche Verbindungen hergestellt habe, mit den Pflanzen und Tieren um mich herum. Da die Menschen zu Hause blieben, ist selbst in der Großstadt die Natur in den Vordergrund gerückt, auch aus dem Grund, weil der Mensch sich von dem was lebt und bewegt angezogen fühlt. Er selbst ist ja Leben und sucht diese Resonanz. Die Bilder haben diese tänzerische Leichtigkeit, etwas beiläufiges auf den ersten Blick, was aber gerade dadurch einen starken Eindruck beim Betrachter hinterlässt. En passant geht man durch die Ausstellung und hat Teil an dieser kostbar traumhaften Vergänglichkeit. Im zweiten Raum muss man sich fast über die Vitrine lehnen, um den Marienkäfer zu sehen, dessen Bild kaum größer als ein echter Marienkäfer ist. Ein Schmuckstück. Und das ist dieses schöne Moment zu dem Jochen hier einlädt, dieses Wunder der Natur, über die Kunst zu erleben als wäre es die Natur selbst. Ein leises Staunen.

Anschliessend unterhalte ich mich mit Mathieu darüber, dass er ein wenig mitbekommen hat, wie Jochen ist und wie er über seine Arbeit spricht. Obwohl er etwas schüchtern zu sein scheint und nicht so viel französisch spricht, hat er bei der Vernissage kleine Anekdoten zur Entstehung seiner Bilder erzählt, die es ihm ermöglicht haben, sich ein besseren Bild von ihm manchen. Und mir fällt ein, dass eben auch Bilder, genau wie Sprache bis zu einem gewissen Punkt nicht komplett übersetzbar sind, es immer ein Teil Unbekanntes geben wird, weil sie in einem bestimmten kulturellen Kontext entstanden sind und dieser so viel mehr beeinflusst als man zu Anfang dachte. Ich habe Jochen Lempert vor circa zwanzig Jahren gesehen und wußte gestern noch, dass er ein wenig wie ein Hippie aussieht und eine lässige, sympathische aber zurückhaltende Art zu reden hat. Eine Innerlichkeit, die ich persönlich als deutsch empfinde. Während ich beim Sprechen nachdenke, merke ich wie sehr ich mich im Dazwischen befinde, weil ich kontextuell und kulturell genau weiß, wo diese Art zu sein her kommt und sich im Menschen befindet. Mir ist ein bisschen schwindelig bei dem Gedanken, als ob diese flimmernde Oberfläche, die Jochens Bilder ausmacht, sich über mich legen würde und gleichzeitig ganz viel Licht durch mich hindurch strahlt und eine Linie zwischen damals und heute zieht.

Dieser Wintergarten ist nun für mich ein Jardin Secret wie man auf französisch sagt, um von dem Innersten zu sprechen, zudem ich zurückkehren möchte.

Jardin d’Hiver, Jochen Lempert

Credac, Ivry, 24/01-27/06/2020





Le regard des Arbres

La danse du matin me manque. Je souhaite retourner à ce moment. À nouveau, il a fallu s’adapter à un emploi du temps dont je ne décide pas et au lieu de danser le matin, je prends mon vélo puis le tram. La routine qui veut me manger à nouveau par petit morceau. Mais je résiste. Demain j’ai rendez-vous avec ma danse.

En début de semaine je me suis assise à l’intérieur du parc qui a retrouvé sa vie d’avant avec les enfants jouant, familles en picnic, le tout accompagné d’une certaine douceur rare à la région parisienne - les gens après avoir été si proche d’eux-mêmes, tous avec la même expérience d’être confiné chez eux, partageant le même espace-temps traversé, avec des variations bien sûr, ils ont un sourire sur le visage.

Le changement passe par le corps, c’est lui qui est traversé par les états, les émotions, ces moments de fermeture et de réouverture. Inspiration, expiration.

J’ai regardé vers l’étang de l’autre côté et me posais la question "qu’est-ce que voient les arbres ?” Ils ont été là lors de mes danses le matin et le sont toujours, ils n’ont pas changé de place depuis, de couleur oui, leurs feuillage est plus avancé et vert. Ils sont les temoins silencieux de ce qui a été. Et ils seront là encore demain, l’année prochaine, dans 20 ans et plus peut-être. Ils auront vu.

Souvenir / Le retour est toujours plus vite que l'aller

En traversant le parc en fin d’après-midi je me disais que pour retrouver ce moment qui maintenant a été et est devenu passé plus vite que l’ombre, il faudra revenir les matins avant l’ouverture du parc. Ce parc fermé qui contient les arbres et les fleurs, les airs de jeux, les bancs, l’étang et la serre lui a donné une présence particulière - une entité - délimité par sa clôture. À nouveau on passe sans problème de l’extérieur vers l’intérieur et vice versa sans contrainte aucune (presque, vu que les parcs en France ont des horaires d’ouvertures comme les bureaux, les écoles et les mairies). Mais sans cette contrainte, sa fermuture durant le confinement je n’aurais probablement jamais dansé autour du parc, sans elle je ne m’aurais pas approprié l’espace de la ville avec ses trottoires, ses murets, ses pavés, ses piliers de telle manière. Je n’aurais sans doute jamais engagé le regard de façon si ouverte et si soutenue d’un(e) étranger(ère) croisant mon chemin comme ici lors du quotidien habituel on prête très peu attention aux inconnus, tellement il y en a. Maintenant cet espace est aussi le mien, mon public.

Le premier jour où je suis entrée dans le parc depuis sa fermeture c’était une vraie danse de joie que j’ai performé sans me soucier de ce qu’on pouvait penser de moi. Ce qui est le plus drôle à mon avis c’étaient les personnes qui semblaient embarassé par une personne qui danse dehors et je me souviens d’un étudiant que je n’ai pas vu depuis un temps, il a du partir, qui dansait au coin de la rue en bas de chez lui. Il avait un naturel de se mouvoir, d’être dans sa bulle et de respirer le plaisir que la danse lui apportait.

Trouver les mots

Après avoir été en Allemagne chez ma famille les deux dernières semaines de cette dernière phase de confinement je rentre comme si je rentrais de vacances qui n’en n’étaient pas. Mon corps a expérimenté de danser dans la nature, les sensations différentes que cela évoque, la liberté de l’espace qui pose d’autres questions. Les trottoirs, les maisons, les rues instaurent d’emblée un rythme, une chorégraphie s’y crée facilement, il suffit de suivre les lignes des rues, les carrés des pavés par exemple. Sur l’étendue d'un champ où commencer ou plutôt par quoi ?

La vie de la ville elle aussi semble revenue, doucement puis plus bruyante et active. Ce sont les voitures qui me réveillent le matin à nouveau. L’espace temps confiné collectif est donc passé. Il y a un début, milieu et une fin et un nouveau cycle qui s’enclenche. Je pense aux mot de Wen d’il y a bientôt onze ans, mouvement changement transformation. Celle-ci est subtilement perceptible et pourtant très présente.

Je regarde les images en face de moi sur le mur et mon bureau, Valie Export en performance, la montagne Spákonufell enneigé en Islande, l’empreinte de ma main True Blue à côté d’une peinture bleu d’un index plus grand que nature, qui me fais penser à la peinture de son corps en poing, la sorcière que Milo m’a dessiné il y a plus d’un an pour me donner du courage et une carte postale que ma soeur m’a envoyé il y a bien longtemps Begin anywhere (John Cage). J’écoute Chilly Gonzales interpréter Foule Sentimentale; les chansons de ma play liste de ma danse du matin défilent et je les accueille comme des amis ce soir. Elles étaient là avec moi chaque matin. Salut toi, ça va ? On danse ?

Cette nuit lorsque mes pensées allaient dans tout les sens, le bruit d’une mobylette se dessinait dans l’espace comme une ligne jaune au milieu de la nuit. Je ressens comment tout ces mouvements me traversent à nouveau. Le centrage que cette époque aura apporté, il faudra le préserver, le penser, l'introduire dans le quotidien afin de cultiver cette qualité d’écoute car les bruits extérieurs ont augmenté. Le bébé poivron rouge a sêché et rétréci, son essence est bel et bien là, comme une troisième oreille qui percevra les fréquences, les vibrations, afin de s’affiner de plus en plus.

Fried Hof

C’est le troisième jour du déconfinement. Ce matin en dansant sur les planches devant l’étang le bruit avait augmenté d’au moins cinquante pourcent. La vie d’avant revient comme si presque rien était. Le filtre de l’autorisation de sortie qui nous avait accompagné pendant deux mois est entrain de s’effacer. À plusieurs moments j’ai regardé mon téléphone pour m’informer de l’heure pour ensuite me dire “c’est fini, on a plus besoin de ça” et de me sentir libérée à cette idée. Cela s’est également traduit dans mes mouvements et mon orientation dans l’espace, toutes les directions nord, est, sud et ouest ont été investies. Les possibles reviennent. Certaines notes tristes de ma play liste ont encore trouvé mon oreille ce matin, leur couleur percue était autre, allégée alors ce n’est pas complètement terminé et le futur est toujours incertain. Mais la circonférence de chacun a été élargie de 1000 mètres à 100000 mètres. Le cercles s’ouvrent.

En fin d’après-midi je suis à allée au cimetière, cet endroit avait été évoqué il n’y a pas longtemps lors d’une conversation et pour retrouver le calme qui à nouveau à fait place aux bruits des voitures en journée, je m’y suis rendue, comme le parc reste toujours fermé. Un instant je me suis imaginée une centaine de personnes venir avec moi au cimetière pour retrouver un espace public avec de la verdure et transformer ce lieu en une fête de día de los muertos afin de renaître des cendres de nos angoisses. Sauf que celui ci est bien caillouteux . Et pourtant à un endroit ou des tombes sont arrangées comme des sortes de sculptures, on y trouve de l’herbe haute, des buissons et des arbres avec un banc.

Je me suis assise au soleil. Friedhof, cimetière en allemand veut dire cour de paix, si on décompose le mot en ses constituants, bien qu’à l’origine il s’écrivait Fridhof et avait une autre signification celle de clôture, donc un espace clôturé. Le moment que j’y passe se relie plutôt à la cour de paix. Un moment de répit avant le nouveau présent qui est déjà là. Sur le banc en pierre je me dis que la mort n’a rien d’angoissant, mais que c’est le passage d’un état à l’autre qui nous fait peur. Le calme, le chant des oiseaux que je perçois sur le cimetière est le calme que nous avons vécu les derniers deux mois, qui s’était répandu sur l’ensemble du pays, de l’Europe, une grande partie de la terre. La moitié de la population. Calme atmosphérique. Pourtant la vie était toujours là mais à l’intérieur des immeubles, des maisons, au ralenti. La mort est calme - une absence, un être ailleurs, comme je le disais il y a quelques semaines. Le vent dans les arbres soutient le cheminement du temps. La fin d’un état traversé, le nouvel état émerge en nous.

Les quatre dernières images sur mon téléphone d’abord au cimetière sont le portrait d’un beau jeune homme au trait latin dans les années vingt je suppose, une jeune femme à la fourrure et au cheveux bouclés avec un léger sourire, une vielle couronne de fleurs et une rose en porcelaine obsolescente, puis plus tard des jouets dispersés sur le trottoir comprenant un dés en tissu, deux crayons, un balai multicolore et une pièce de lego.

Le calme m’a suivi dans mon appartement et Cat Power chante Ruin.

What are we doing ?

Le bruits qui reviennent

Le spectacle du soir est orage. Grognant et lançant ses éclairs par ci par là. Le nouveau quotidien et devenu quotidien. Un quotidien dans lequel je me suis jetée à bras le corps, peut-être pour oublier ce qui se passait, pour prendre de l’avant comme c’est mon caractère et de ne pas tomber. Mais après huit semaines mon esprit est lourd et fatigué. Il fallait bien que cela arrive tôt ou tard et ça arrive au moment où l’atmosphère est lourde dehors et la transition en route vers le déconfinement. Ce mot si maniéré et coincé. Je n’arrive pas à m’y faire. Ma voisine m’a dit cet après-midi qu’elle voulait noter tout ces nouveaux mots, qui circulent depuis ces dernières semaines et dont personne pensait s’en servir il y a trois mois.

Les derniers jours je me sens comme dans un sketch, un mauvais sketch car la situation reste absurde et contradictoire. Par moment je me suis déconnectée des informations car je ne supportais plus le sensationnalisme. J’ai passé un bon nombre d’heures cette semaine à coudre, courdre des masques, retrouver cette activité qui est une descendance de la famille de ma mère. Atelier de tailleur d’hommes Le Gagne. Je retrouve les gestes, les matières, les formes. J’y ai pris plaisir de choisir des tissus et d’en réaliser l’objet de la saison. Mais plus j’en faisais plus je devenais triste, comme si avec chaque pièce réalisé la réalité prenait forme de plus en plus concrète. Cette réalité collective et la mienne. Plus j’en coupais plus j’avais l’impression de couper des morceaux de vie et de les laisser derrière moi, sans savoir vers quoi elle va se transformer.

Il y a heureusement le grognement de l’orage qui est là ce soir pour me rattacher à quelque chose que j’ai connu avant et qui restera. La nature a cet aspect d’éternel renouvellement qui apaise l’âme déchirée. Dehors les voitures passent, passent à travers les flaques et produisent des bruits tranchant, que j’avais oublié. Il faut dire qu’il n’a pas plu beaucoup durant cette période, je m’accorde avec l’orage ce soir. Cela me fais penser à Taiwan il y a deux ans en été, les fortes averses qui transformaient les trottoirs en moins que rien en grands fleuves et petits ruisseaux et rafraichissaient l’atmosphère. She’s a rainbow.

Tango Luna

Nous avions ris elle et moi, un fou rire comme parfois il nous arrive d’en avoir, un fou rire qui nous relie entre générations jusqu’à ma grand-mère bretonne car je sais qu’elles en ont eu ensemble, comme moi avec elle maintenant. C’était le premier fou rire avec elle au téléphone, libérateur, le rire est si important ces jours-ci. Il permet d’alléger cette situation qui les derniers jours avant la transition vers une nouvelle étape est devenue à nouveau anxiogène.

L’entité que mon appartement était devenu se dissout lentement. Je l’avais investi à tout endroit, observé le passage du soleil dans les pièces, organisé les petits déjeuners, bains de soleil sur les parties ensoleillés le matin, déplacé des objets d’une pièce vers l’autre, installé ma caméra, dansé, filmé, cousu. Il est devenu tout à la fois. Il est moi, nous formons un ensemble une grande partie de la journée. Et maintenant avec l’arrivée du déconfinement mon esprit commence à se balader et je sens qu’on se détache doucement par moment. Un peu comme quand on quitte un ami, l’appartement et moi nous nous éloignons après un rapprochement, une fusion. Il y a des moments de tristesses qui m’ont traversés cette semaine, comme des vagues. Que adviendra ? Les derniers jours s’appèlent inquiétude, replis et réflexion sur ce qui a été. Mais quand mon esprit se pose et mes mains écrivent ces mots nous sommes ensemble à nouveau.

À la fin de notre conversation, elle me demande “Tu vois la pleine lune depuis chez toi ?” Et je sais que, comme moi, elle regarde vers l’est à travers la fenêtre de la salle à manger de notre maison, la maison où j’ai grandi à partir de mes huit ans. Tout est vert en dehors de cette fenêtre et la lune trône dans le ciel. Elle dans mon pays et moi dans le sien. Renversement de situation. Souvent je me suis demandée ce que je suis venue faire ici en fait. Comme un retour mais à sa place, une nostalgie transmise. Je me suis sentie enfin proche après 8 semaines de confinement, car nous regardions la même lune et je savais que l’endroit depuis lequel elle la voit, c’est chez moi. La déchirure de la fermeture des frontières va guérrir lentement et elles rouvront un jour. Pourtant cela m’avais affectée, beaucoup.

Quand nous raccrochons je m’installe devant ma fenêtre ouverte et regarde la lune monter en écoutant le tango.



Effervescence potentielle à l'horizon

Le ciel est islandais depuis 2 jours. Il est changeant et en mouvement. Enfin après 6 semaines il a plu mais pas encore assez, pas suffisament d’eau c’est deversée sur nous afin de nettoyer. Confiné au ciel bleu splendide pendant 6 semaines, un sarcasme de notre point de vue mais le ciel ne s’en souci pas, ni les fleurs, les arbres, les oiseaux d’ailleurs, ils sont là quoi qu’il arrive. Nous avons hiberné au printemps. Les nuages forment des paysages célestes, envoutant et me laissent langoureuse. Ils sont montagnes et mer se déplaçant au fur et à mesure de la journée comme un film de cinéma naturel. L’envie de transcrire le ciel est revenue. Il est fort probable qu’en août je n’irais pas au nord comme prévu, j’ai fais le deuil de ce voyage il y a un mois déjà, sachant que tout allait durer plus longtemps que prévu, évidemment. Dépouillée de toute projection je me dis que c’est la meilleure façon de faire face au changement, de l’imprévu et d’agir en temps venu sur ce qui advient. L’activité au firmament renvoit d’une certaine façon à celle qui va se produire possiblement dans 10 jours. À nouveau une excitation se fraye un chemin en moi, une agitation. Je me pose la question de ce qui va être et est-ce que j’attends cette transition ou est-ce que je l’appréhende ? Je suis sur le point de remettre le chauffage en l’attendant …

Nicht wegschauen

Cher A.

Il a fallu le faire. J'avais besoin de voir et de le vivre. Nicht wegschauen, ne pas détourner le regard comme le dit la jeune et belle tante à Richter enfant dans le film « Oeuvre sans Auteur » que je t'ai conseillé pour certains aspects dont celui là qui est ce regard ou cette attitude de ma culture de regarder la réalité sans l’enjoliver mais direct et frontal. Sans attendre une confirmation de ta part vu que ton invitation était un peu ambivalente, je me suis servie de cette brèche ou perche ? pour faire une sorte de fioriture et venir te voir. Toi. Viens !!! M'avais tu-dis. Il y avait dans cette incitation et l’action qui a suivi un moment d'excitation nerveuse par le fait de savoir que j'allais passer outre les indications sanitaires que l'on nous impose depuis 40 jours. Mon irritation allemande face à cette façon de gérer la situation sanitaire était arrivée à une stade d'acceptation sans l'approuver. Car la résistance permanente est usante et vaine surtout face à l'appareil étatique à moins de faire révolution mais le moment n'est pas propice à cela car tout le monde craint pour sa vie, le message est bien passé et les Français obéissent, docilement. 40 jours, c'est que maintenant que je pense à plusieures épisodes dans la bible, l'arche de Noé pendant le déluge flottant sur les eaux , les 40 jours de jeûne de Jésu après un baptême dans l'eau qui eux rappellent à l'exode, les 40 ans dans le désert des juifs après avoir traversé la mer rouge. De quelle histoire s'agit-il ici ? Pour moi, nous, pour le collectif ? Il faut que je relise tout.

Je n'avais pas vu Paris et ton quartier depuis le 15 mars juste avant le shut down. J'y étais passé pour prendre un café, je savais que ça allait être le dernier dans ce cadre là pour un temps alors que d'autres personnes étaient encore dans l'incompréhension, voir l'inconscience. J'ai fais une photo du café pour m'en souvenir, un document de la vie d'avant. Le rideau allait tomber un jour après. Je préfère utiliser le mot shutdown par rapport à ce que j'ai vu sur mon trajet aller et retour. Des rideaux, des boutiques fermées, des visages vides et désespérées, perdus. Il y a avait une forme de sauvagerie dans certains regards. Confinement, ce mot est trop joli, mignonnet et bourgeois. Il est confortable et nous savons qu'il y a des millions de personnes qui sont confinés confortablement. Pas plus tôt qu'hier un ami m'a envoyé des images de sa grande maison avec piscine et terrain de mille mètres carrés à Bordeaux. C'est plus que confortable, bien confiné au beau et chaud ou frais selon les besoins, espacé et lumineux, luxueux et presque décadent face à ce que Paris, ville des lumières nous donne comme image maintenant lors de ce temps suspendu.

Sur mon chemin qui a duré environ une demie heure à chaque trajet j'ai vu la misère et une ambiance apocalyptique, dégradé et triste. À ma grande surprise il n'y a quasiment que des hommes dans la rue, très peu de femmes et d'enfants. Presque pas de personnes en vélos. Comme s'il était plus dangereux pour les femmes et les enfants d'être dehors et de rouler en vélo. Parmi les hommes dehors qui marchent j'ai vu aussi beaucoup de personnes vivant dans la rue, parfois en petit groupe ou installés seul par terre. Ils sont d'autant plus visible que les autres sont absent. Les autres qui peuvent se protéger à l'intérieur. Nous. Et ceux qui sont là semblent attendre, mais attendre quoi ? La levée du rideau ? Mais il est levée ! Ce que l'on voit dévoilé devant nous est tellement présent qu'on ne peut pas plus lever le rideau. La nuit est le jour.

Au retour à la porte de Clignancourt je prends sur ma gauche vers la porte Montmartre parce que je vois des Marronniers roses en fleurs et comme j'ai besoin de voir autre chose que cette ambiance lugubre au ciel bleu radiant je passe là, entre les arbres les clochards se sont installés ici aussi avec leurs installations précaires pour leurs affaires. La couleur rose et le vert rafraichissent mes yeux fatigués de la nuit jouissive et imprévue mais sans sommeil pour moi. C'est quand tu es venu te coucher que je me suis réveillée. Tu étais dans mon rêve que j'ai fais juste au paravant. Tu me portais sur le dos comme le jeune homme porte la nourrice dans le film de Miyazaki « Le vent se lève » que nous venions de voir. Dans mon rêve il s'agissait d'un mouvement de danse. Des gestes subtiles et infimes à travers lesquelles nos corps, nos membres entrent en contact et simultanément touchent le sol peu à peu pour se coucher par terre l'un par dessus l'autre comme le couple que j'ai pris en photo en 2016 au Palais de Tokyo lors d'une performance de Tino Sehgal que j'ai ensuite inséré dans le cahier que j'ai fais pour toi. En me réveillant je te dis « C'est trop bien, j'ai encore fais un rêve, je te raconterai ».

Tout en avançant je n'en reviens pas de ce que je vois. Ce trajet que j'ai fais dégage une ambiance de fin du monde, la ville dépourvue de son essence, les humains ne sortant plus de chez eux et ces endroits où ils pouvaient se rencontrer ne sont plus que des carapaces vides de sens. En arrivant à St Ouen, je prends les petites ruelles, ici aussi des gens dans les rues, mais une population plus mixte, assis sur des petit murets ou autre endroits propice pour s'assoir car les bancs sont interdits et les parcs fermés. Le fait que les maisons soient moins hautes fait que c'est déjà plus agréable et aéré. Je respire. J'ai reçu un message de mon ex qui voulait savoir comment j'allais et si j'étais dans le désert de béton comme il appelle Paris ou si j'étais chez mes parents. Betonwüste. Nicht wegschauen. Viens !!!

First day of summer (in Iceland)

Cher A.

21h34. Le bleu de cobalt est de retour, plus foncé que la dernière fois. Hier soir je suis sortie pour regarder le soleil se coucher vers 20h40. Hélas de là où j’habite il se couche derrière la nef en forme de coupole du centre sportif de l’Île. Il a fallu que je zoom à la limite de me téléphone pour rendre compte de cet évènement quotidien mais splendide sur lequel que mon cher ami G. écrit son doctorat. J’ai fais une photo pour lui qui ressemble à une ambiance de Los Angeles, il y a même des palmiers par ci par là sur le cliché. Je me disais que j’allais essayer de courir le soir, même s’il fait moins frais que le matin, ce qui me ravive et réveille, mais ce moment où tout le monde a terminé sa journée a quelque chose de prélassant. Alors que les gens ne peuvent pas aller dans les bars et les restauants comme ils ont l’habitude de le faire l’atmosphère est la même. Effectivement en courant ce soir, bien que nous sommes tous dans cette situation de confinement, j’ai presque vécu un moment festif. J’ai peur que ce mot soit trop allègre face à la situation et en même temps il est aussi salvateur. Un baume pour les âmes errantes, perturbées, craintives des gens que j’ai observé les matins lorsque je courrais et dansais. Ce soir je vois autre chose. Des visages de gens contents d’être dehors à l’air libre et détendus de se retrouver avec leurs voisins, les enfants qui jouent et courent dans tout les sens, des joggeurs, des skaters. Une ambiance sunset boulevard style 93. Par le fait de m’avoir approprié l’espace public dans ce kilomètre qu’on m’a autorisé d’explorer officiellement, rien ne m’empêche maintenant de danser le soir comme je le fais le matin. Et il se passe autre chose le soir lors de ce moment d’intervention dansé, je suis curieuse de l’expérimenter. Le soir les gens sont moins sérieux, moins préoccupés, il y a des sourires et des commentaires, de l’approbation du geste que j’émets. Aujourd’hui c’est le premier jour de l’été en Islande, les journées vont être de plus en plus longues là haut comme ici, la lumière va enivrer les uns et aveugler les autres, l’activité de tout genre va augmenter. Le pommier sur le chemin a perdu ses fleurs depuis une semaine déjà. L’été arrive et nous sommes dans cette parenthèse au rythme lent de l'hiver à durée non définie. Hier je disais à G. que je ne sais pas si je rêve ou si je dors et que par moment j’ai réussi à oublier la situation. L’oubli est aussi un moyen de préserver son intuition, sa lucidité - sa colonne vertébrale car il permet de se défaire des émotions et d’être dans l’instant présent sans crainte de l’avenir - mais peut-être c’est tout simplement le contraire. Dans l’instant, un pas après l’autre.

L'heure ciel

Cher A.

Il est 21h23 est le ciel est bleu cobalt, sur le point de virer vers le noir dans l’heure qui vient. C’est le moment où l’on passe d’un état à l’autre. Du jour au rêve. Depuis toutes petite le bleu a été ma couleur préférée, rien de très exceptionnel car c’est le cas pour beaucoup. Il a cette capacité de calmer, d’adoucir, de poser mais aussi d’engloutir. C’est lorsque la transition de la lumière vers le crépuscule se produit que les mots peuvent être dit. Comme s’ils avaient peur d’être entendu le jour qui est trop bruyant, trop stridant et qu’il fallait plutôt attendre la tombée de la nuit et les chuchoter tel un secret. Le secret du rêve. Le rêve qui est un évènement qui se vit individuellement dans l’âme de l’être. Dire le rêve née d’un désir de le partager afin qu’il soit entendu. Ton envoi du rêve de Maya, cette musique époustouflante de beauté a ressuscité cette envie de chuchoter l’évidence.

Le vent, la bise

Cher A.

Heureusement il y a le vent frais. Cette bise naturelle. La bise qui est aussi un vent venu du nord. On dit que la bise est d’un froid sec saisissant et éclaircissant. Encore une réflexion étymologique qui m’emporte ailleurs, me fais voyager et comprendre. Il fait suffisament chaud pour porter des robes et des jupes de façon à sentir l’air modeler les jambes, les caresser, les embrasser. J’aimerais que la température reste comme ça un temps. C’est à cette température là qu’on se sent le plus lucide et réveillé. L’air m’anime encore et toujours, me donne ce sentiment d’être encore plus vivante. Il est comme la présence agréable de quelqu’un au caractére enjoué. Le vent est un amant au pas léger et je me sens accompagnée.

Rouge : Un poivron = deux oreilles

Cher A.

Cette nuit vers 2h j’ai failli sortir, juste aller dehors dans le noir pour changer d’espace. Sortir. Sortir pour ne plus sentir de murs autours de moi, m’échapper de mon esprit qui n’arrive pas à se poser. La semaine 5 s’était annoncé difficile avec le renoncement de passer outre Rhin.

Dans le poivron rouge que j’ai cuisiné hier, se trouvait un bébé poivron qui ressemblait à deux oreilles imbriquées l’une dans l’autre. Touchant cette ressemblance avec un membre du corps, surtout cette proximité des deux oreilles, comme si elles écoutaient la même chanson en se blottissant l’une à l’autre.

Au lieu de sortir dans le noir j’ai attrapé ma cheville, allongée sur le ventre comme dans la position de l’arc en yoga et cela m’a donné comme l’impression de saisir une main dans le noir tout en sachant que c’était mon pied que je saisissais. Puis plus tard j’ai pensé à une scène d’avant le confinement et un moment après je me pose la question si cette scène avait vraiment eu lieu ou si mon esprit l’avait inventé. Entré déjà vu et mirage.

Je vais prendre en photo le poivron oreilles. Comme une preuve de ce qui est.

Absence présente

Cher A.

Hier sur les planches devant l’étang j’ai installé mon appareil photo pour me filmer. J’étais curieuse de voir à quoi cela ressemblait quand je danse. En visionnant les deux vidéos que j’ai faites je me suis rendue compte que dans l’une j’étais sortie trop loin du cadre. L’appareil a donc continué à enregister lorsque je dansais mais on ne me voit pas. Il a enregistré ma présence alors que j’étais absente de l’image. Comme si quand on est surpris de voir quelque chose et pour s’en affirmer on clignote des yeux et en les ouvrant ce qu’on a vu a disparu alors que c’était bien là. Quand on regarde l’étymologie du mot absence qui dérive du latin on trouve absentia, lui-même issu de absēns (« absent »), participe présent actif de absum (“Je suis ailleurs ou absent”), de ab + sum (« je suis »). Je suis, je reste présente mais ailleurs. L’absence n’est pas le néant, elle est l’être ailleurs.

Être plutôt qu’avoir une image, image de soi, des autres et de ce qui nous entoure. Car c’est de cela qu’il s’agit, posséder. Alors que nous ne possédons peu de choses finalement et ces possessions semblent tellement futiles aujourd’hui. Pour moi depuis longtemps. À l’instant j’ouvre un livre qui m’a influencé étant jeune de Erich Fromm “Avoir ou être”, à la page 99. Il dit L’être se réfère à l’image réelle plutôt qu’a l’image falsifiée et illusoire. En ce sens chaque essai d’élargir le spectre de l’être représente un discernement augmentée de la réalité de soi, des autres et de l’environnement…On atteint l’être quand on transperce la superficie et perçoit la réalité.

Je me pose la même question comme il y a plus de 10 ans, quand j’ai commencé à utilisé des images de magazines au lieu d’en faire moi même alors que la photographie était mon médium. Pourquoi continuer à faire des images alors qu’il en existe tellement ? À l’époque le numérique avait commencé à nous envahir et l’image a pris une importance énorme dans notre quotidien. Aujourd’hui la réflexion autour de l’image n’est pas exactement la même car ce n’est pas l’image enregistré de moi qui sera témoin de ma présence mais les émotions, les pensées, la chaleur de mon corps lorsqu’il bouge et de ce qu’il aura ressenti en ce moment.



Throw these arms around the world

Cher A.

Les mots sont parti un temps, je n’arrivais plus à me poser, les poser. Continuer à décrire le monde qui se transforme sous mes yeux et qui est entrain de devenir une nouvelle réalité. Peut-être l’absurdité de cette normalité qui se met en place m’a laissé sans mot. Malgré cela j’ai continué à danser tous les matins et ce temps et cet espace sont devenu les miens. Je suis là, comme le parc fermé avec ces arbres et ses fleurs, quelques personnes assises plus loin prenant un café ou fumant une cigarette, l’étang avec les canards, les oies, les poules d’eau et le cygne, le ciel au dessus de moi et les planches sous mes pieds. Il commence à faire plus chaud les matins et la différence entre la température du corps et de l’extérieure est moins importante et je me glisse dans l’atmosphère, la sensation de faire parti d’un ensemble. En dansant j’observe le cygne qui plonge pour trouver de la nourriture et en ce faisant il produit des énormes cercles sur la surface calme de l’eau. L’eau reproduit les effet du mouvement et mes mains se déploient dans l’air.

re:member

Cher A.

Le fait qu’il y ait beaucoup moins de personnes dans les rues, fait que les matériaux, desquels la ville est fabriquée, ressortent plus. La ville est un endroit dur. Physiquement et psychologiquement. Cette réflexion me vient hier en passant dans les rues près du conseil régional d’Île de France, dans le nouveau quartier des Docks. Tout les nouveaux bâtiments sont lisses, froids et durs. Beaucoup de verre, de béton, de metal. Des angles droit, des coins, rien d’organique. Sous mes pieds l’asphalte n’est pas souple, il interrompt la connexion, cette résonance avec la terre, oui il heurte le corps, la chair, les os, les muscles. Un choc entre vivant et non vivant. Mon corps ne correspond pas avec ce qui l’entoure. Le vivant a été condamné à rester à l’intérieur. La matière vivante enfermée dans les quatre murs, qui eux aussi sont durs. Une ville sans personnes n’a pas de sens je me dis, elle est inutile, artificielle. Les bâtisses, les maisons, immeubles habités par des gens qu’on ne voit pas, dont on a un vague souvenir - comme un vieux film qui date déjà, tellement l’accélération du temps est devenu une norme alors que nos émotions sont encore dans ce qui était.

member

c. 1300, "body part or organ, an integral part of an animal body having a distinct function" (in plural, "the body"), from Old French membre "part, portion; topic, subject; limb, member of the body; member" (of a group, etc.)," 11c., from Latin membrum "limb, member of the body, part," probably from PIE *mems-ro, from root *mems- "flesh, meat" (source also of Sanskrit mamsam "flesh;" Greek meninx "membrane," mēros "thigh" (the "fleshy part"); Gothic mimz "flesh").

Dedans dehors

Cher A.

Les journées se résument à deux sorties. Entre les deux il y a l’intériorité. Réinventer de vivre le chez-soi. L’appartement est à la fois dedans et dehors. Surtout le matin quand le soleil investi mes deux pièces orientées à l’est. Je suis contente que c’est comme ça, née le matin à 7h12 ça me correspond bien. Depuis trois quatre jours j’ai pris l’habitude de prendre mon petit déjeuner sur le tapis de yoga toute nue quand le soleil tape. La pièce devient terrasse, moyen de d’être dehors dedans. Jamais je n’ai habité l’espace intérieur comme ça depuis que je suis à Paris. Cette ville, Paris m’a toujours appelé dehors, dehors dans les rues, les musées, les salles de spectacles, les salles de danse, les cafés, les magasins. Je ne tenais pas vraiment en place pendant longtemps avec ces gens qui grouillent de partout, orchestrés par leurs emplois du temps remplis à ras bord et il y a dix ans j’ai commencé à cherché le calme ailleurs. Ce moment de répit, de souffle, de pause je l’ai trouvé sur une île merveilleuse et sauvage, loin d’ici. Une île où le temps change souvent lors d’une journée, où peu de personnes se baignent dans la mer tellement elle est glacée. Ce matin les paroles qui passaient sur ma play liste en dansant dehors disaient que l’extérieur a besoin de se reposer. Et les nuages aujourd’hui passent aussi vite que là haut dans le nord sur l’Ile de mon âme.

Aimer sans te voir a l'avantage de savoir que l'au revoir est dans le futur. Le cœur reprend des forces et son rôle initial: aimer sans attendre, celui qui est comme il est. Toi. A cet instant je me souhaite que tu resteras pour toujours "mon" inconnu. Comme une terre ou un pays qu'on découvre au fil du temps. A chaque voyage une nouvelle profondeur se déploiera. Je dis ça parce que mon dernier amour est une île. (Mai 2017)

Ulla Bleue

Cher A.

Lors de mon public dance poetry de hier matin surgit une chanson de Deathcab for Cutie “I’ll follow you into the dark” de ma play liste, chanson à un rythme plutôt enjoué mais au contenu triste, une chanson d’amour. Cela a donné un ton à ma journée qui m'a ramené à cette nouvelle réalité que j'avais un peu écarté pendant deux jours. Plus tard dans l’après-midi je passe en vélo devant le centre médical pour donner un chèque qu’ils m’avaient réclamé à deux reprises sauf que celui près chez moi était fermé à cause du virus. Seulement celui du centre de la ville reste ouvert durant cette période indéterminé. La personne à l’accueil me regardait comme si j’étais une extraterrestre avec mon chèque alors que c’était elle en son uniforme en plastique et son masque qui semblait venir d’une autre planète. Une semaine auparavant cet endroit était un autre. Sa combinaison en plastique m’inspira un profond malaise, le sentiment d’être en danger à l’air libre…comme si l’air était infecté. Le soir pour me mettre à l’aise j’ai mis mon pull mohair blanc ajouré, doux et chaud malgré ses trous. Puis je me glisse dans mes nouveaux draps tout doux aussi et malgré mon réveil ce matin vers six heures je profite de cette douceur encore deux heures de plus comme finalement durant la journée j’ai du mal à m’arrêter de bouger et de faire des choses. Ce matin lors de ma course danse, un ciel bleu épais et radieux, puis sous ma douche je me rends compte que je préfère l’eau plutôt tiède que chaude sur mon corps et laisse couler pendant de longues minutes. Sensation que je n’avais jusqu’alors pas remarqué. J’écoute Ulla von Brandenburg sur France Culture parler de son exposition au Palais de Tokyo “Le milieu est Bleu”, exposition qui maintenant est fermée. Elle parle du fait que le tissu est la première matière qui nous touche quand on est bébé, que le tissu est aussi un matériau qui peut pendre les empreintes, les informations des corps. Son accent allemand me fait du bien.

Body Configurations, 1972-1976

Cher A.

Sur mon bureau il y a ce carton d’invitation de la Galerie Thaddeus Ropac pour une exposition de Valie Export, une artiste performeuse autrichienne, “Body Configurations", 1972-1976. On la voit accroupie face à un coin d’un mur posant sa main gauche sur celui-ci. Comme le geste d’une guérisseuse, d’une guérisseuse de l’espace urbain. Hier matin en rentrant de ma public dance poetry je me suis rendue compte qu’en posant ma main sur le bol de thé mon ressenti de la chaleur mais aussi de la matière céramique du bol était plus profond, plus concret et plus raffiné. Les capteurs de mes mains, mon épiderme en guérison. Guérison de tout ces gestes automatiques du quotidien, qu’on n’enregistre pas, non pas par inattention mais par la surcharge informelle dans cette ville à rythme effréné. En dansant dehors mes mains et bras caressent les fleurs et les feuilles, dessinent les silhouettes des bâtiments. Je crée des figures, des formes de communication entre mon corps en mouvement et mon entourage. Ce matin en rentrant j'ai pris deux feuilles de thé dans le sachet que tu m'avais offert l'année dernière et je les ai regardé danser et s'embrasser dans le bol.